Die meisten Säuglinge leiden ab und zu unter Blähungen. Darunter kann es manchmal zu stärkeren Schmerzen und Weinen kommen. Oft sind die Babys tagsüber zufrieden, aber nach einer Mahlzeit oder in den frühen Abendstunden kommt es zu plötzlichem Weinen ohne andere erkennbare Ursache bei einem ansonsten gesunden Säugling. Dies kann ein Hinweis auf Koliken sein. Sie beginnen meist innerhalb der ersten vier Lebenswochen und enden in der Regel nach dem dritten Lebensmonat (daher auch der Name – „Dreimonatskoliken“).
Oft wirkt das Kind in diesen Situationen angespannt mit angewinkelten Beinen und geballten Fäusten, zudem ist der Baucht gespannt und ausladend.
Als einer der wichtigsten Gründe für solche Koliken gilt das unreife kindliche Verdauungssystem mit einer noch in der Entwicklung befindlichen Darmflora. Eine weitere Ursache kann das Verschlucken von Luft während der Mahlzeiten sein. In seltenen Fällen liegt eine Nahrungsmittelunverträglichkeit, psychosoziale Belastungen der Eltern oder andere Faktoren als Ursache zugrunde. Die optimale Ernährung ist Muttermilch.
Der Fliegergriff, Bauchmassage, Wärme und Turnübungen mit den Beinen können dem Baby helfen die Luft entweichen zu lassen.
Schaumbindende Medikamente mit Simeticon haben in den wissenschaftlichen Studien keine eindeutige Wirkung. Auch Kümmelzäpfchen werden gerne bei Bauchschmerzen verabreicht. Sie haben eine mechanische Wirkung und führen oft zu Stuhlentleerung, was kurzfristig Besserung verschaffen kann. Die medikamentöse Wirkung ist umstritten. Denken Sie immer daran, das Baby kann nur Weinen und Schreien, um sich mitzuteilen, wenn ihm etwas nicht gefällt. Andere Ursachen für das Weinen können die Suche nach Nähe, Hunger, eine volle Windel oder Müdigkeit sein. Nicht jedes Schreien ist ein Anzeichen für gesundheitliche Probleme.