Steigt die Körpertemperatur > 38,5°C spricht man von Fieber. Ursache ist, dass sich das Immunsystem gegen Krankheitserreger (zumeist Viren) wehrt. Kinder haben deutlich häufiger Fieber als Erwachsene, oft auch etwas höher, bis zu 40°C sind nicht selten.
Fieber ist nicht gefährlich! Es hilft bei der natürlichen Abwehr von Krankheitserregern.
Kinder mit einem Alter <3 Monate sollten bei Fieber umgehend einen Kinderarzt aufsuchen, da es sich bei ihnen häufiger als bei älteren Kindern um eine bedrohliche Infektionskrankheit handelt.
Allgemein gilt: wenn ihr Kind munter ist, sich ähnlich wie sonst verhält und ausreichend trinkt (ein gutes Anzeichen sind mit Urin gefüllte Windeln) ist ein Arztbesuch nicht unbedingt nötig.
Ein Arztbesuch ist notwendig bei: Kindern < 3 Monate, Teilnahmslosigkeit, Trinkverweigerung, Appetitlosigkeit, Atemschwierigkeiten, heftigen Bauchschmerzen, Hautausschlag oder wenn ihr Kind sehr blass ist. Zudem bei anhaltendem Weinen oder schrillem Schreien und bei trockenen Windeln und Schleimhäuten.
Bei sehr hohem Fieber > 40°C ist es ratsam das Fieber zu senken. Dafür stehen die Wirkstoffe Ibuprofen oder Paracetamol als Saft, Zäpfchen oder Tabletten zur Auswahl. Generell sollten sie sich beim Fieber senken nach dem Zustand des Kindes richten. Fühlt es sich schlecht, weint und leidet, können Sie auch bei Fieber unter 40°C zu fiebersenkenden Mitteln greifen. Wenn sich ihr Kind gesund fühlt, aktiv ist, weiterhin isst und trinkt, dann ist eine medikamentöse Behandlung nicht notwendig.
Als natürliche Maßnahmen können Sie auch Wadenwickel anwenden. Hierfür umwickeln Sie die Waden ihres Kindes mit Handtüchern, die Sie zuvor mit handwarmem Wasser befeuchten. Achten sie zudem darauf, dass ihr Kind ausreichend trinkt.
Infektanfälligkeit
8-12 Infektionen im Jahr bis zum Schuleintritt gelten als normal. Der Nestschutz, den die Neugeborenen von ihren Müttern gegen Infektionen mit auf die Welt bekommen, hält für ein paar Monate an. Danach müssen sich die Kinder mit vielen Erregern aus ihrer Umgebung selbst auseinandersetzen. Da das Immunsystem all diese Erreger noch nicht kennt, kommt es im Kleinkindalter, besonders am Anfang der Kindergartenzeit oder bei älteren Geschwistern, welche bereits in den Kindergarten gehen, zu einer Häufung von Infektionskrankheiten.
Mehr als 12 Infektionen pro Jahr oder gehäuft schwere Infektionen, welche antibiotisch, oder sogar im Krankenahaus, behandelt werden müssen, sowie gehäufte Rückfälle mit dem gleichen Erreger und Infektionen mit normalerweise unschädlichen Erregern können Hinweise auf eine Immunschwäche sein. In diesem Fall wird eine weitere Diagnostik durch uns eingeleitet und eine entsprechende Therapie eingeleitet.
Um die Abwehr gesunder Kinder zu stärken ist die wichtigste Maßnahme das Impfen. Es schützt zuverlässig vor vielen schweren Infektionskrankheiten. Darüberhinausgehende medikamentöse Maßnahmen zur Stärkung des Immunsystems, wie sie auch vielfach in der Werbung angepriesen werden, sind nicht notwendig und meistens wirkungslos. Nur sehr wenige sind überhaupt wissenschaftlich geprüft.
Durch einfache grundsätzliche Maßnahmen können Sie die Gesundheit Ihres Kindes unterstützen: Rauchen Sie weder in der Wohnung noch im Auto, achten sie auf eine Raumtemperatur um die 18°C im Schlafraum. Gehen Sie täglich 30-60 Minuten mit dem Kind an die frische Luft und sorgen Sie für eine abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung.